Andreas Gryphius

Andreas Gryphius

Andreas Gryphius, image via gutenberg.spiegel.de

Wir haben heute uber Gryphius gesprochen in unsere Klasse.
Heir ist ein Link für mehr über Gryphius.

In Augenblicke Zusammenfassung ist Gryphius Alexandriner (ein version des Sonnet) geschrieben.
Ein Alexandriner hat 6 Füße und ein zäsur in dem mitte.

"Thranen des Vaterlandes" ( Anno 1636 )

Wir sind doch nunmehr gantz / ja mehr denn gantz verheeret!
Der frechen Volcker Schaar / die rasende Posaun
Das vom Blutt fette Schwerdt / die donnernde Carthaun /
Hat aller Schweiz / und Fleiß / und Vorrath auffgezehret.
Die Turme stehn in Glutt / die Kirch ist umgekehret .

Das Rathauß wiegt im Grauß / die Starcken sind zerhaun /
Die Jungfern sind geschand't / und wo wir hin nur schaun
Ist Feuer / Pest / und Tod / der Hertz und Geist durchfahret.
Hir durch Schantz und Stadt / rinnt allzeit frisches Blutt.

Dreymal sind schon sechs Jahr / als unser Strome Flutt /
Von Leichen fast verstopfft / sind langsam fort gedrungen.
Doch schweig ich noch von dem / was arger als der Tod /

Was grimmer denn die Pest / und Glutt und Hungersnoth /
Das auch der Seelen Schatz / so vilen abgezwungen.

"Menschliches Elende"

Was sind wir Menschen doch! ein Wonhauß grimmer Schmertzen?
Ein Baal des falschen Glücks / ein Irrliecht dieser Zeit /
Ein Schauplatz aller Angst / unnd Widerwertigkeit /
Ein bald verschmelzter Schnee / und abgebrante Kertzen /

Diß Leben fleucht darvon wie ein Geschwätz und Schertzen.
Die vor uns abgelegt des schwachen Leibes kleid /
Und in das Todten Buch der grossen Sterbligkeit
Längst eingeschrieben sind; find uns auß Sinn' und Hertzen:

Gleich wie ein eitel Traum leicht auß der acht hinfält /
Und wie ein Strom verfleust / den keine Macht auffhelt;
So muß auch unser Nahm / Lob / Ehr und Ruhm verschwinden.

Was itzund Athem holt; fält unversehns dahin;
Was nach uns kompt / wird auch der Todt ins Grab hinzihn /
So werden wir verjagt gleich wie ein Rauch von Winden.

Es gibt ein paar Unterschiede zwichen die Obige Version und das folgende Version.
(Das folgende Version ist wie es hat in unseren Buch gestanden.)

Was sind wir Menschen doch? Ein Wohnhaus grimmer Schmerzen,
ein Ball des falschen Glücks, ein Irrlicht dieser Zeit,
ein Schauplatz herber Angst, besetzt mit scharfem Leid,
ein bald verschmelzter Schnee und abgebrannte Kerzen.

Dies Leben fleucht davon wie ein Geschwätz und Scherzen.
Die vor uns abgelegt des schwachen Leibes Kleid
und in das Totenbuch der großen Sterblichkeit
längst eingeschrieben sind, sind uns aus Sinn und Herzen.

Gleich wie ein eitel Traum leicht aus der Acht hinfällt
und wie ein Stroß verscheußt, den keine Macht aufhält,
so muß auch unser Nam, Lob, Ehr und Ruhm verschwinden.

Was itzund Atem holt, muss mit der Luft entfliehn.
Was nach uns kommen wird, wird uns ins Grab nachziehn.
Was sag ich? Wir vergehn wie Rauch von starken Winden!

"Trawrklage des verwüsteten Deuschlands"habe ich nicht online gefunden mit (mit Englishes Übersetzung).

"Trawrklage des verwüsteten Deuschlands"

Wir sind doch numehr gantz
ja mehr alß gantz vertorben.
Der frechen Völcker schar
die rasende Posaun
Daß vom Blutt feiste Schwerd
die donnernde Carthaun
Hat alles diß hinweg
was mancher sawr erworben

Die alte Redligkeit unnd
Tugend is gestorben;
Die Kirchen sind vorheert
die Starcken umbgehawn
Die Jungfrawn sind geschänd;
und wo wir hin nur schawn
Ist Fewr/Pest/Mord und Todt
hier zwischen Schantz und Korben

Dort zwischen Mawr und Stad
rint allzeit frisches Blutt
Dreymal sind schon sechs Jahr
als unser Ströme Flutt
Von so viel Leichen schwer
sich langsam fortgedrungen.
Ich schweige noch von dehm
was stärcker al der Todt
(Du Straßburg weist es wol)
der grimmen Hungersnoth
Und daß der Seelen-Schatz
gar vielen abgezwungen.